Geburt ist Abschied und Neubeginn.

Voraussetzungen für einen ungestörten Ablauf der Geburt sind Sicherheit und Geborgenheit. Dafür möchten wir als kompetente Begleiterinnen bei der Geburt zu Hause oder im Geburtshaus  den Rahmen schaffen.
Wir wollen Frauen und Paaren die Möglichkeit geben, in Würde zu gebären und ihr Kind in Ruhe begrüßen zu können.
Die Kraft der Frauen und ihr Vertrauen in ihre Gebärfähigkeit zu unterstützen, ist uns dabei ein Anliegen und das größte Potential. Während der Zeit der Schwangerschaft lernen Sie zwei oder drei Hebammen des Teams kennen. Etwa Fünf Wochen vor dem errechneten Geburtstermin nehmen wir uns Zeit für ein ausführliches Gespräch über die Möglichkeiten und Grenzen der Geburtsbegleitung zu Hause und im Geburtshaus, zu Ihrer persönlichen Situation jetzt am Ende der Schwangerschaft und zu Ihren individuellen Fragen und Wünschen zur Begleitung Ihrer Geburt.

Drei Wochen vor dem errechneten Termin beginnt dann die Rufbereitschaft. Sie erhalten eine gesonderte Telefonnummer, auf der Sie Ihre Hebamme Tag und Nacht erreichen können, wenn sich ihr Kind auf den Weg macht. Wir kommen dann zu Ihnen nach Hause oder wir treffen uns im Geburtshaus.

Während der Geburt im Geburtshaus nutzen fast alle Frauen die wohltuende Wärme unserer großen Badewanne. Sie entscheiden selbst, was Ihnen guttut und wir unterstützen Sie dabei, den eigenen Rhythmus und Atem im Umgang mit den Wehen zu finden. Die Unterstützung durch Ihren Partner, Bewegung und aufrechte Positionen sind oft genauso wertvoll wie Phytotherapie oder Homöopathie. In unserem Haus werden keine geburtsbeschleunigenden Routineeingriffe durchgeführt. Uns ist es wichtig, dass es viel, viel Zeit gibt zum Gebären, denn Geburt geschieht in gewisser Weise außerhalb von Raum und Zeit.

Weit über die Hälfte aller Kinder werden im Wasser geboren, andere im Vierfüßlerstand oder anderen aufrechten Geburtsbewegungen und wenn Sie möchten auch gerne in Ihre eigenen Hände. Mit Ihrem Partner begrüßen Sie Ihr Kind und nehmen es an die Brust, während es noch über die Nabelschnur mit Ihnen verbunden bleibt bis auch die Plazenta geboren ist.

Sollte es einmal notwendig werden, so setzen wir auch Medikamente der Schulmedizin ein oder führen einen Dammschnitt durch. Dieser ist allerdings nur dann angezeigt, wenn die Geburt am Schluss für das Kind zu anstrengend wird. Etwa alle 2 bis drei Jahre kommt es einmal vor, dass wir auf diese Weise einem Kind auf den letzten Zentimetern seiner Reise helfen, schneller an sein Ziel zu kommen (ca 0,5%). Sollten während der Geburt Anzeichen für Komplikationen auftreten, so besprechen wir dies und eine eventuelle Verlegung in die Klinik Ihrer Wahl frühzeitig mit Ihnen. Auch nach einer Verlegung in die Klinik können viele Kinder auf normalem Wege zur Welt kommen.

Nach der Geburt im Geburtshaus oder zu Hause lassen wir Sie in Ruhe ankommen, sodass Ihr Kind gut an der Brust trinken kann, bevor wir die U1, die erste Untersuchung Ihres Kindes durchführen. Wir machen alle notwendigen Untersuchungen bei Ihnen und Ihrem Kind und nähen auch einen eventuellen Dammriss oder Dammschnitt in lokaler Betäubung. Wenn Sie und Ihr Partner sich dann noch ein wenig gestärkt haben, können Sie etwa drei Stunden nach der Geburt nach Hause fahren. Auch dann sind wir in den ersten Tagen bei dringendem Bedarf noch rund um die Uhr erreichbar.

Es ist wie in der Liebe: öffne Dich und lasse es geschehen. Lass das Kind zur Welt kommen. Es genügt schon, dass Du ihm nichts entgegensetzt; dass Du dich nicht fürchtest, Dich nicht verwirren lässt von der Kraft, der ungeheuren Gewalt, mit der das Kind geboren werden will. Es ist Dein höchstes Opfer, Dein vollkommener Verzicht. Etwas in dir muss dem Kind sagen können: Ja verlass mich. Das ist das Leben. Vor dir. Nimm es."

F. Leboyer